Marah Alasaad in „La Folie“ - Eine berührende Ausstellung
WN am 27.05.2019
Marah Alasaad in „La Folie“ - Eine berührende Ausstellung
Marah Alasaad (kl. Bild) freut sich, ihre Werke endlich auch einmal in Ostbevern ausstellen zu können. Foto: Sebastian Rohling
Ostbevern - Im Kunstkubus „La Folie“ gibt es eine neue Ausstellung. Die junge Künstlerin Marah Alasaad stellt dort noch bis zu 23. Juni ihre Werke aus. Von Sebastian Rohling
Kunstinteressierte können seit dieser Woche die Werke von Marah Alasaad im Kunstkubus „La Folie“ sehen. „Für viele hier ist Marah keine Unbekannte, hat sie nach ihrer Flucht aus Syrien doch lange Zeit hier in Ostbevern, unter anderem auch mit direktem Familienanschluss, gewohnt“, stellte Matthias Hellmons vom Kulturforum Ostbevern die junge Künstlerin vor. „Deswegen freut es mich heute umso mehr, dass sie ihre Werke auch einmal in Ostbevern ausstellt.“
Umgeben von Freunden, Familie und Kunstinteressierten führte Marah Alasaad, die inzwischen im zweiten Semester Kunst studiert und bereits mehrere Ausstellungen, zuletzt in der Kreuzkirche in Münster, hatte, in ihre Werke ein. Ihre Bilder erzählen vom Schrecken des Terrors, von der Flucht und von der Last, die Menschen dabei tragen müssen. Häufig dominiert die Farbe Rot. „Wenn ich male, dann sind es Dinge, die mich berühren und bewegen. Da spielt die monatelange Flucht und der Bürgerkrieg in Syrien, der mich dazu getrieben hat, eine große Rolle. Zudem war das Malen auch meine Form, mich mitteilen zu können, als ich noch nicht so gut Deutsch sprechen konnte.“
Das aktuellste Bild ihrer Ausstellung ist das, das einen Kiepenkerl zeigt. „Ich wohne zurzeit ganz in der Nähe des Platzes, wo die Amokfahrt in Münster stattgefunden hat. Ich war richtig geschockt, dachte ich doch, dass ich die Gewalt endlich hinter mir gelassen habe“, erinnert sie sich an das schreckliche Ereignis. „Nachdem wir wieder ins Wohnheim durften, habe ich sofort dieses Bild gemalt.“
Die Ausstellung „Fluchtwege“ von Marah Alasaad ist noch bis zum 23. Juni in „La Folie“, samstags von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr, geöffnet. Über einen möglichen Zusatztermin sowie einen Tag, an dem die Künstlerin anwesend sein wird, erfahren Interessierte rechtzeitig mehr in dieser Zeitung.